Die wichtigsten biologischen Funktionen von Vitamin B12
Vitamin B12 oder auch Cobalamin ist bei der Bildung von Methionin (Aminosäure) ausgehend von Homocystein (eine andere Aminosäure) und in Anwesenheit eines Stoffwechselproduktes von Vitamin B9 beteiligt und wirkt bei chemischen Reaktionen in den Mitochondrien mit, welche die Zellenergie erzeugen (Anses 2017).
Vitamin B12* trägt somit
- zum normalen Energiestoffwechsel,
- zum normalen Funktionieren des Nervensystems,
- zum normalen Homocysteinstoffwechsel (Aminosäure),
- zu normalen psychologischen Funktionen,
- zur normalen Ausbildung der roten Blutkörperchen,
- zum normalen Funktionieren des Immunsystems sowie
- zur Senkung von Müdigkeit und Erschöpfung bei.
- Es ist auch am Zellteilungsprozess beteiligt (durch die Europäische Kommission von 2016 zugelassene gesundheitsbezogene Angaben).
*Ergebnisse der wissenschaftlichen Bewertungen für gesundheitsbezogene Angaben durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (European Commission, 2016). Gesundheitsbezogene Angabe: Jegliche Angabe, die erklärt, suggeriert oder voraussetzt, dass eine Verbindung zwischen einer Lebensmittelkategorie, einem Lebensmittel oder einem seiner Bestandteile und der Gesundheit besteht.
Nährstoffreferenzwerte für die Bevölkerung
Der Nährstoffreferenzwert ist die ausreichende Zufuhr (Anses 2017):
Die ausreichende Zufuhr entspricht der durchschnittlichen Zufuhr in der Bevölkerung oder einer Bevölkerungsgruppe, deren Ernährungsstatus als zufriedenstellend bewertet wird.
Der Bedarf an Vitamin B12 kann bei schwangeren oder stillenden Frauen, älteren Menschen oder Personen, die sich streng vegan oder makrobiotisch ernähren erhöht sein (Vidal 2014).
Die Nahrungsquellen
Vitamin B12 wird ausschliesslich von Bakterien synthetisiert, und man findet es, an Proteine gebunden, in Lebensmitteln tierischen Ursprungs (Innereien, Fleisch, Fisch, Käse, Geflügel, Wild). Manche pflanzlichen, durch bakterielle Gärung erzeugten Produkte, wie zum Beispiel Bier, können Cobalamin enthalten, allerdings in sehr geringen Mengen.
Nahrungsmittel | Gehalt an Vitamin B12 (µg/100 g) |
---|---|
Lammleber | 60 |
Nori | 30,6 |
Makrele | 19 |
Sardine | 13,7 |
Ententerrine | 9,63 |
Lachs | 4,84 |
Entenbrust | 3,3 |
Um zu erfahren, welche anderen Lebensmittel Vitamin B12 enthalten, besuchen Sie die Website site de l’ANSES.
Mangel und Überschuss an Vitamin B12
Ein Vitamin-B12-Mangel kann sich zum Beispiel durch eine perniziöse Anämie äussern (auch Morbus Biermer genannt) (Anses 2017) und ebenfalls zu neurologischen Störungen, Kribbeln in den äusseren Gliedmassen, Verdauungsproblemen, Gewichtsverlust, Stimmungsschwankungen und bei älteren Personen zu kognitiven Störungen führen (Vidal 2014).
Mangel: Der Begriff Mangel wird ausschliesslich bei Unterversorgung begleitet von klaren klinischen Symptomen verwendet (ansonsten spricht man von Defizit).
Defizit: Der Begriff Defizit wird ausschliesslich bei einer Unterversorgung verwendet, die nur auf biologischer Ebene durch die Verwendung von Reservemarkern objektiv nachweisbar ist. Ein Defizit ist nicht von klaren klinischen Symptomen begleitet. (Ministère de l’Emploi et de la Solidarité 2000)