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Zurück zur Thematik Verdauung

Worauf ist Durchfall zurückzuführen?

Durchfall ist eine Verdauungsstörung, bei der flüssiger oder weicher Stuhlgang ungewöhnlich häufig und in erhöhter Menge ausgeschiedenem wird. Er kann akut oder chronisch sein. Wenn die Stuhlmasse 300 g übersteigt und bei mehr als 3 Stuhlgängen pro Tag spricht man von Durchfall.

Diese Verdauungsstörung betrifft jedes Jahr weltweit mehr als 4,5 Milliarden Menschen.

Die Wiederaufnahme von Wasser: ein wichtiger Schritt in Bezug auf die Stuhlkonsistenz 

Der Verdauungsprozess geschieht in mehreren Schritten, die jeweils verschiedene Organe beanspruchen. 
Sobald die Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Lipide und Proteine vom Dünndarm resorbiert worden sind, dringt der Rest des Speisebreis in den Dickdarm ein. 
In diesem 1,5 m langen Organ findet die Wiederaufnahme des im Speisebrei enthaltenen Wassers statt, sodass der Stuhl eine feste Konsistenz erhält.

Prinzip der Wiederaufnahme: Osmose

In den Darmwandzellen befinden sich kleine Pumpen, die Mineralstoffe wie Salz vom Inneren des Dickdarms (wissenschaftlich Lumen genannt) in die Darmzellen transportieren.
Um die Salzkonzentrationen beiderseits der Darmwand auszugleichen, dringt ebenfalls Wasser in den Organismus ein. Dieses Phänomen wird Osmose genannt.

Bei Bakterien- oder Virusinfektionen wird die Tätigkeit dieser kleinen Pumpen beeinträchtigt. Das im Dickdarm verbliebene Wasser wird dann mit dem Stuhlgang ausgeschieden. Der flüssig gewordene Stuhl kündet das Auftreten einer Durchfallepisode an.

Akuter Durchfall

Akute Durchfallepisoden können die Konsequenz einer Bakterien-, Viren- oder Parasiteninfektion sein oder durch eine Lebensmittel- oder Medikamentenunverträglichkeit ausgelöst werden. Bakterieninfektionen kommen am häufigsten vor (etwa 80 % der Fälle), Hauptauslöser ist die Bakterie Escherichia coli.

Diarrhée aigue article

Akute Durchfallepisoden treten zum Beispiel bei Reisenden auf, die verunreinigtes Wasser oder ungewaschenes Obst oder Gemüse zu sich genommen haben: der berühmte Reisedurchfall.
Vorbeugend werden Massnahmen in Bezug auf Hygiene und Ernährung empfohlen.
Akuter Durchfall ist von kurzer Dauer, Rehydratation und Diätregeln sind die wichtigsten Behandlungsgrundlagen. Bei länger andauernder Krankheit mit Fieber oder starken Bauchschmerzen sollte jedoch unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Chronischer Durchfall

Im Gegensatz zu akutem Durchfall hält chronischer Durchfall an und dauert länger als einen Monat.

Diarrhée chronique article

Als Ursachen für chronischen Durchfall gelten:

  • Malabsorption 
    Der Dickdarm kann das Wasser nicht korrekt rückresorbieren, sodass der Stuhlgang ungewöhnlich flüssig wird. Diese Malabsorption ist insbesondere bei Zöliakie oder chronischen Darmentzündungen (Morbus Crohn usw.) anzutreffen.
  • Beschleunigte Darmpassage
    Die Mechanismen der Wasserrückresorption können nicht mehr korrekt ausgeführt werden, der Stuhlgang ist weicher als gewöhnlich.
  • Die Aufnahme gelöster Stoffe, die nur teilweise oder gar nicht absorbiert werden können
    Durch Osmose zieht die Lösung Wasser zum Dünndarm, um die Salzkonzentrationen beidseitig der Darmwand auszugleichen. Das gleiche Phänomen ist bei der Einnahme von Abführmitteln zu beobachten.

Ernährungsratschläge

Bei Durchfallepisoden ermöglicht eine angepasste Ernährung es, den Rückgang zu beschleunigen. 
Die Antworten eines Ernährungsmediziners auf Fragen zu Nahrungsmitteln, die bei Durchfall zu vermeiden oder im Gegenteil empfehlenswert sind, finden Sie hier.

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