Essen kann in der heutigen Industriegesellschaft als eine absolut banale Handlung angesehen werden. Aber gut essen ist wesentlich komplexer geworden.
Lebensmittel sind reichlich vorhanden, aber paradoxer Weise zeigen die Studien, dass viele Bevölkerungskategorien Ernährungsdefizite aufweisen.
Durch die fortschreitende Industrialisierung der Lebensmittelerzeugung und den vermehrten Verbrauch bzw. Missbrauch von Fertiggerichten sind unsere Mahlzeiten extrem unausgewogen geworden. Sie sind reich an manchen Nährstoffen, wie zum Beispiel Fette und Zucker, aber arm an anderen unabkömmlichen Bestandteilen, d. h. den Mikronährstoffen.
Die Mikroernährung ist das Fachgebiet, das sich mit den Mikronährstoffen beschäftigt und sich für die Art und Weise interessiert, wie der Organismus sie verwendet. Ihr Ziel besteht darin, Defizite und Ungleichgewichte an Mikronährstoffen aufzuspüren und diese durch Ernährungsveränderung bzw. bei Bedarf durch eine angepasste Ergänzung zu korrigieren.
Das Konzept der Mikroernährung beruht auf einer personenbezogenen Herangehensweise. In der Tat variiert der Bedarf an Mikronährstoffen je nach Individuum. Er hängt von der jeweiligen persönlichen Konstitution ab, von Aussenfaktoren (Umweltverschmutzung, Tabak- oder Alkoholkonsum...) aber auch von besonderen physiologischen Zuständen (wie zum Beispiel Schwangerschaft) oder von Krankheiten.
Quellen
- Didier Chos (2014) En bonne santé grâce à la micronutrition. Editions Albin Michel.
- Bertrand Guérineau (2010) Les secrets de la micronutrition. Editions Albin Michel.
- Site de l’Institut Européen de Diététique et Micronutrition (IEDM) (http://www.iedm.asso.fr/Qu-est-ce-que-la-Micronutrition)